Die Liste der Verbandsabzeichen der Bundeswehr gibt einen Überblick über die Verbandsabzeichen der Bundeswehr.

Verbandsabzeichen kennzeichnen die Zugehörigkeit der Heeresuniformträger zu einem Großverband oder besonderen Dienststellen. Marineuniformträger und Luftwaffenuniformträger tragen keine Verbandsabzeichen. Das Verbandsabzeichen wird als gesticktes oder gewebtes Uniformteil am linken Ärmel der Dienstjacke, grau (für Gebirgstruppe: Schibluse) getragen. Hat der eigene Großverband oder Dienststelle kein Verbandsabzeichen, so tragen die Soldaten das Verbandsabzeichen des truppendienstlich übergeordneten Truppenteils. Trageweise und Ausführung sind in der Zentralen Dienstvorschrift (ZDv) 37/10 „Anzugordnung für die Bundeswehr“ geregelt. Schildform fast aller Verbandsabzeichen ist gotisch (Franzosenschild); nur Schilde der Verbandsabzeichen der Gebirgstruppe sind oval. Das Design der Verbandsabzeichen weist meist auf den Stationierungsraum hin und/oder lässt Rückschlüsse auf die Stellung der Dienststelle innerhalb der Bundeswehr zu. Verbandsabzeichen „verwandter“ oder übergeordneter Verbände ähneln sich häufig, so dass häufig auch direkt auf die (ursprüngliche) truppendienstliche Unterstellung geschlossen werden kann. Die Verbandsabzeichen wurden 1962 in die Truppe eingeführt, ähnliche Vorläuferaufnäher gab es bereits zuvor bei Verbänden der Luftlande- und Gebirgstruppe.

Davon zu differenzieren sind die internen Verbandsabzeichen, die meist die Zugehörigkeit zu untergeordneten Truppenteilen kennzeichnen und meist als Anhänger auf der Brusttasche oder als Ärmelaufnäher an der Feldbluse getragen werden. Zu den Verbandsabzeichen zählen auch nicht – wenn nicht in der ZDv 37/10 ausdrücklich anders geregelt – die ähnlich wie interne Verbandsabzeichen verwendeten Abzeichen multinationaler Streitkräfte (NATO) oder multinationaler Einsätze (KFOR, EUFOR, ISAF etc.). Auch Ärmelaufnäher einiger multinationaler Kampfgruppen (z. B. NRF) zählen nicht zu den „eigentlichen“ Verbandsabzeichen der Bundeswehr und werden am Dienstanzug nur neben (am anderen Ärmel) den „regulären“ Verbandsabzeichen der eigentlich personalführenden Stammtruppenteile getragen. Die ZDv definiert aber durchaus einige multinationale, im engeren truppendienstlichen Sinn Personal führende Verbände mit entsprechenden, die rein nationalen Verbandsabzeichen ersetzenden, Verbandsabzeichen (z. B. Deutsch-Französische Brigade, Multinationales Korps Nord-Ost). Bei vielen Marineuniformträgern ist die Zugehörigkeit am Mützenband abzulesen, bei einigen Soldaten der Luftwaffengeschwader am Ärmelband.

Die Darstellung der Verbandsabzeichen folgt hier in Gruppen „verwandter“ Truppenteile. Die Reihenfolge orientiert sich auch an der Bezeichnungssystematik der ursprünglich 12 Divisionen und der 36 ihnen unterstellten ursprünglichen Brigaden des Heeres bis zur Heeresstruktur IV, also etwa 1990. Vgl. dazu → Gliederung des Heeres um 1989. Die Liste spiegelt nicht die tatsächliche Gliederung der Truppenteile wider.

Bereich BMVg

Oberste Dienststellen und Zentrale Bereiche

Höhere Dienststellen Streitkräftebasis

Im Januar 2014 wurden für die Fähigkeitskommandos der Streitkräftebasis und für das Kommando Strategische Aufklärung neue Verbandsabzeichen eingeführt. Erstmals führen diese Dienststellen eigene Verbandsabzeichen. In ihrer Gestaltung lehnen sie sich an die Verbandsabzeichen im Bereich der obersten Dienststellen (Vgl. oben) an, da sie unmittelbar unterhalb des BMVg (Führungs-)Unterstützungsaufgaben zentral für die Bundeswehr übernehmen. Die farbigen Borde greifen häufig auf die Waffenfarben der unterstellten Dienststellen zurück. Dies ähnelt beispielsweise der Systematik der Verbandsabzeichen der Truppenschulen und im Heerestruppenkommando (vgl. unten).

Höhere Dienststellen Cyber- und Informationsraum

Der Cyber- und Informationsraum (CIR) der Bundeswehr wurde am 5. April 2017 als eigenständiger militärischer Organisationsbereich aufgestellt.

Höhere Kommandobehörden im Heer

Hinweis: Für den Führungsstab des Heeres siehe oben

Territorialorganisation

Kommando Territoriale Verteidigung

Territorialkommandos

Wehrbereichskommandos

Heimatschutzbrigaden

Den Verbandsabzeichen der Heimatschutzbrigaden ist der grüne Bord gemein. Bewusst heben sich die Verbandsabzeichen damit von allen anderen Verbandsabzeichen der Bundeswehr ab. Grün ist die Waffenfarbe der Jägertruppe. Die Heimatschutzbrigaden und Heimatschutzkommandos ähnelten in Gliederung und Ausrüstung Jägerbrigaden.

Die Heimatschutzbrigaden 61, 62, 63, 64, 65 und 66 wiesen keine eigenen Verbandsabzeichen auf. Da diese Brigaden nicht aktive Truppenteile waren, die nur im Verteidigungsfall aktiviert worden wären, gab es wohl auch kaum Bedarf für solche Verbandsabzeichen, da der Dienstanzug dann kaum getragen (evtl. auch gar nicht ausgegeben) wurde. Sollten dennoch einige Soldaten der Brigade (z. B. der übende Brigadestab oder die wenigen aktiven Soldaten (evtl. Mobilmachungsfeldwebel)) einen Dienstanzug getragen haben, so ist es wahrscheinlich, dass sie das Verbandsabzeichen des übergeordneten Verbandes (Territorial- oder Wehrbereichskommando) getragen haben.

Feldheer

Korps

Korps (frühe Serie)

Als 1962 die Verbandsabzeichen eingeführt wurden, erhielten auch die Korpskommandos entsprechende Ärmelaufnäher. Wann sie durch die späteren Abzeichen (s. o.) abgelöst wurden oder ob sie je (flächendeckend) in der Truppe Einzug hielten, ist unsicher, denn bereits Der Reibert Stand 1963 beschreibt für die Korps die oben aufgeführten.

Multinationale Korps

Panzerregimenter

Divisionen und Brigaden im Feldheer

Vor 1989 waren Verbandsabzeichen der Divisionen mit einer silbernen Kordel mit eingeflochtenem schwarzen Faden gefasst. Silber wurde gewählt um die Stellung unterhalb der Korps zu verdeutlichen, denn deren Verbandsabzeichen waren von einer goldenen Kordel mit schwarzen eingeflochtenen Faden umfasst. Das Verbandsabzeichen der truppendienstlich unterhalb der Divisionen angeordneter Brigaden fällt dementsprechend noch einfacher aus: einfache, einfarbige Borde. Die Farbe des Bordes richtet sich nach der Ordnungszahl der Brigade: Jede Division sollte ursprünglich drei Brigaden erhalten. Die Brigade mit der kleinsten Ordnungszahl wies einen silbernen Bord auf (die sogenannte „erste Brigade“), die Brigade mit der höchsten Ordnungszahl einen goldenen („dritte Brigade“), die verbleibende Brigade („zweite Brigade“) einen roten. Um die Stellung unterhalb der Divisionen zu verdeutlichen, wurde meist auch bei mit Metallfaden handgestickten Versionen des Verbandsabzeichen für den Bord statt Gold und Silber einfache Fäden in gelb und weiß bevorzugt. Die Reihenfolge weiß, rot, silber entspricht dem Farbschema der Troddel in der Wehrmacht, wo die Nummerierungsreihenfolge der Truppenteile ebenfalls durch Farben abgeleitet werden konnte (vgl. Preußische Farbfolge). Erst nach 1989 wurde dieses grundlegende System aufgeweicht. So wurde beispielsweise aus Tradition das Verbandsabzeichen auch bei Wechsel unter neue Divisionen fortgeführt und die im Bereich Ostdeutschland neu aufgestellten Großverbände erhielten Abzeichen gänzlich anderer Systematik. Nach 2001 orientierten sich nur noch wenige neugestaltete Verbandsabzeichen an der Preußischen Farbfolge (bei der Division Spezielle Operationen noch durchgängig, bei der Division Schnelle Kräfte und deren neu aufgestellte Luftlandebrigade 1 immerhin andeutungsweise, außerdem bei den Logistikbrigaden 100/200).

Die Motivwahl der Verbandsabzeichen der Divisionen und Brigaden steht fast ausnahmslos in heraldischer Verbindung zu ihren Stationierungsräumen. Ausnahmen davon bilden nur weit dislozierte Verbände, im Wesentlichen also luftbewegliche oder luftlandefähige Verbände, die Lehrbrigade und die eine Truppengattung bündelnden Brigaden des Heereskommandos.

1. Panzerdivision

2. Panzergrenadierdivision

3. Panzerdivision

4. Panzergrenadierdivision

5. Panzerdivision

6. Panzergrenadierdivision

7. Panzerdivision

1. Gebirgsdivision

Gebirgstruppe (Vorläufer)

Noch vor der Einführung von Verbandsabzeichen in der Bundeswehr und bis etwa Mitte der 60er Jahre trugen Angehörige der Gebirgsdivision bereits Ärmelabzeichen. Es handelt sich dabei nicht um Verbandsabzeichen, sondern Ärmelaufnäher zur Kennzeichnung der Zugehörigkeit zur Gebirgstruppe (ähnlich Tätigkeitsabzeichen) und Dienstgradgruppe. Ähnliche Ärmelabzeichen trugen Angehörige der Luftlandetruppe. Der Ärmelaufnäher zeigt in Form, Motiv und Farbwahl große Ähnlichkeit zum Aufnäher für Heeresbergführer und Ärmelaufnäher der Gebirgstruppe von Waffen-SS und Wehrmacht.

1. Luftlandedivision

Luftlandetruppe (Vorläufer)

Noch vor der Einführung von Verbandsabzeichen in der Bundeswehr und bis etwa Mitte der 60er Jahre trugen Angehörige der Luftlandedivision (und ihres Vorgängers 106. Luftlandebrigade) bereits Ärmelabzeichen. Es handelt sich dabei nicht um Verbandsabzeichen, sondern Ärmelaufnäher zur Kennzeichnung der Zugehörigkeit zur Luftlandetruppe (ähnlich Tätigkeitsabzeichen) und Dienstgradgruppe. Ähnliche Ärmelabzeichen trugen Angehörige der Gebirgstruppe.

10. Panzerdivision

11. Panzergrenadierdivision

12. Panzerdivision

13. Panzergrenadierdivision

Wie auch bei der 14. Panzergrenadierdivision knüpft die Gestaltung des Verbandsabzeichens der nach der Wiedervereinigung neu aufgestellten 13. Panzergrenadierdivision nicht an die Gestaltung der stringenten Verbandsabzeichen im Heer vor 1989 an. Die Motivwahl aller Verbandsabzeichen im Bereich der Division ist uneinheitlich. Auch der Rand ist nun bei allen Verbandsabzeichen der Brigaden als schwarz durchwirkte silberne Kordel ausgestaltet. Ein Grund mag die Aufstellung als Heimatschutzbrigaden sein, die sich in ihrer heraldischen Darstellung nicht an der alten Systematik des Feldheeres orientierte; man wählte jedoch auch keinen grünen Bord wie bei den Verbandsabzeichen der „alten“ Heimatschutzbrigaden. Im Vordergrund steht bei der Motivwahl die Anknüpfung an die heraldische Tradition des Stationierungsraumes.

14. Panzergrenadierdivision

Wie auch bei der 13. Panzergrenadierdivision knüpft die Gestaltung des Verbandsabzeichens der nach der Wiedervereinigung neu aufgestellten 14. Panzergrenadierdivision nicht an die Gestaltung der stringenten Verbandsabzeichen im Heer vor 1989 an. Die Motivwahl aller Verbandsabzeichen im Bereich der Division ist uneinheitlich. Auch der Rand ist nun bei allen Verbandsabzeichen der Brigaden als schwarz durchwirkte silberne Kordel ausgestaltet. Ein Grund mag die Aufstellung als Heimatschutzbrigaden sein, die sich in ihrer heraldischen Darstellung nicht an der alten Systematik des Feldheeres orientierte; man wählte jedoch auch keinen grünen Bord wie bei den Verbandsabzeichen der „alten“ Heimatschutzbrigaden. Im Vordergrund steht bei der Motivwahl die Anknüpfung an die heraldische Tradition des Stationierungsraumes.

Division Spezielle Operationen

Division Schnelle Kräfte

Division Luftbewegliche Operationen

Deutsch-Französische Brigade

Heerestruppen

Ausbildungseinrichtungen und Lehrtruppenteile

Die meisten Ausbildungseinrichtungen im Heer (Truppenschulen und Zentren) erhielten eigene Verbandsabzeichen. Sie waren dem Heeresamt nachgeordnet und ihre Verbandsabzeichen ähnelten daher dem Verbandsabzeichen des Heeresamtes sehr. Zugeordnete Lehrtruppenteile, darunter als prominentes Beispiel die Panzerlehrbrigade 9, aber auch Lehrbataillone, Lehrregimenter usw. wiesen häufig an „ihre“ Truppenschule angelehnte Verbandsabzeichen auf. In diesen Fällen trugen die Lehrtruppenteile also nicht das Verbandsabzeichens ihres eigentlich truppendienstlich übergeordneten Verbandes, sondern diese besonderen Verbandsabzeichen. Später wurde diese Systematik aufgegeben und die Verbandsabzeichen liefen (alle?) aus, so dass die Lehrtruppenteile heute (ausnahmslos?) das gewöhnliche Abzeichen ihres übergeordneten Großverbandes führen. Eines der letzten getragenen Verbandsabzeichen dieser Art war wohl das Verbandsabzeichen der Panzerlehrbrigade 9, das allerdings auch von allen unterstellten Lehrtruppenteilen verschiedener Truppengattungen ausnahmslos getragen wurde.

Im Folgenden werden in der ersten Spalte die Verbandsabzeichen der Truppenschule dargestellt, während die zweite Spalte das Verbandsabzeichen der zugeordneten Lehrtruppenteile zeigt.

Zentraler Sanitätsdienst

Vor Ausplanung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr waren die meisten Sanitätskräfte im Heer in „reguläre“ Verbände integriert und trugen entsprechend deren Verbandsabzeichen. Nur Heeressoldaten im Bereich der Zentralen Sanitätsdienststellen wiesen auch schon im „alten“ Heer ein besonderes Verbandsabzeichen auf. Mit Ausplanung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr wurden für die dortigen Heeresuniformträger neue Verbandsabzeichen geschaffen, die im Folgenden dargestellt werden.

Einzelnachweise

Literatur

  • Georg Reisinger: Verbandsabzeichen des Bundesheeres vor 1989: Heeresamt - I. Korps - II. Korps. 1. Auflage. Books on Demand, Norderstedt 2008, ISBN 3-8370-4384-3, S. 156. 
  • Frank Hummel: Bundeswehr-Verbandsabzeichen. 1. Auflage. Marktbergel 1996, S. ca. 150 (Sammlerkatalog). 
  • Frank Hummel: Bundeswehr-Verbandsabzeichen. 2. Auflage. Marktbergel 2013, S. ca. 150 (noch unveröffentlicht). 

Normierung der Verbandsabzeichen für die Fertigung gemäß Technischen Lieferbedingungen des Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr:

  • Technische Lieferbedingungen. Verbandsabzeichen, gewebt. (PDF) Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, abgerufen am 3. Januar 2015. 
  • Technische Lieferbedingungen. Verbandsabzeichen Dienstbekleidung. (PDF) Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, abgerufen am 3. Januar 2015. 
  • Technische Lieferbedingungen. Verbandsabzeichen Feldbekleidung. (PDF) Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, abgerufen am 3. Januar 2015. 
  • Technische Lieferbedingungen. Verbandsabzeichen, handgestickt (für Repräsentations-Uniform). (PDF) Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, abgerufen am 14. Dezember 2013. 
  • Technische Lieferbedingungen. Verbandsabzeichen, maschinengestickt. (PDF) Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, abgerufen am 3. Januar 2015. 

Weblinks


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