Der Scrambler [ˈskræmbləʳ] (deutsch „Kletterer“, von engl. to scramble, ungefähr: „auf- oder hochsteigen“) war eine in den 1950er, 1960er und 1970er Jahren sehr verbreitete Motorrad-Kategorie. Bei den meist selbst umgerüsteten Maschinen wurden unter anderem grobstollige Reifen, breitere Lenker, höher gelegte Auspuffanlagen und Schutzbleche verwendet, um die Geländetauglichkeit zu erhöhen. Anders als die ab Werk hochspezialisierten Trial-, Motocross- und Enduro-Bikes, die den eher hybriden Scramblern in den 1970er Jahren nachfolgten, waren diese den Straßenmaschinen konstruktiv sehr nahe und verfügten eher selten über spezielle Motorradrahmen ab Werk. Die bis dahin noch weniger extrem spezialisierten Geländesport-Disziplinen wurden daher anfangs ganz allgemein unter „Scrambling“ subsumiert.
Scrambler der 1950er, 1960er und 1970er Jahre
- BSA A65F Firebird (1968–1972)
- Ducati Scrambler 250, 350, 450
- Honda CL72, CL77, CL450
- Kawasaki 650 W2TT Commander (1968–69)
- Matchless G80CS, G85CS (1964–69)
- Moto Guzzi Stornello 125 Scrambler
- MV Agusta 350B Scrambler (1972–74)
- MZ GS 250
- Norton P11 (1967–69)
- NSU Max S20 Scrambler
- Royal Enfield Scrambler Bullet
- Suzuki T 20 Scrambler
- Triumph TR6C 650 Trophy
- Yamaha YDS-3C Big Bear
Scrambler des 21. Jahrhunderts
Ab Anfang des 21. Jahrhunderts wurde Scrambler, ähnlich wie Cafe Racer oder Bobber, zu einem zentralen, fast schon inflationären Marketingbegriff retro-manieristischer Megatrends des internationalen Motorradbaus transsignifiziert. So bieten bzw. boten Triumph, Derbi, BMW, FB Mondial, Moto Morini, Ducati und Fantic entsprechende Modelle unter der Bezeichnung „Scrambler“ an.
Darüber hinaus bieten Customizer Umbausätze für Roadster und Reiseenduros (wie die BMW-GS-Modellreihe) an.