Die Skibob-Weltmeisterschaften sind ein alle zwei Jahre, zwischen 1987 und 2004 sowie in mehreren kürzeren Perioden jährlich stattfindendes Sportereignis, bei dem in verschiedenen Rennen die Weltmeister in den Skibob-Disziplinen ermittelt werden. Veranstalter ist der Skibob-Weltverband Fédération Internationale de Skibob (FISB). Üblicherweise werden neben der allgemeinen Klasse auch Schüler-, Jugend- und Seniorenweltmeisterschaftsrennen ausgetragen.

Geschichte

Nachdem sich Bad Hofgastein 1964 bereits als Austragungsort von Europameisterschaften hervorgetan hatte, fanden dort drei Jahre später auch die ersten Skibob-Weltmeisterschaften statt. Die Gemeinde im Gasteinertal investierte 1,5 Millionen Schilling in das Großereignis, etwa ein Fünftel davon in die Pisten auf der Schlossalm. Am 1. Februar 1967 eröffnete Bundespräsident Franz Jonas die Weltmeisterschaften mit einer Rede. Das Teilnehmerfeld umfasste 14 Nationen, neben dem Gastgeberland Österreich unter anderem Deutschland, Schweiz, Liechtenstein, Frankreich, Finnland, USA und Kanada. Angelehnt an den alpinen Skisport wurden je zwei Rennen in den Disziplinen Abfahrt und Riesenslalom abgehalten. Die ersten Goldmedaillen gewannen bei den Herren Willi Brenter (Abfahrt) und Silvio Schauberger (Riesenslalom und Kombinationswertung), bei den Damen die 17-jährige Hofgasteinerin Gerhild Schiffkorn. Insgesamt holten die Österreicher 13 von 18 möglichen Medaillen.

In den folgenden zwei Jahrzehnten veranstaltete die FISB alle zwei Jahre Weltmeisterschaften. Bereits 1971 fanden diese in Reno und damit zum ersten und bis heute einzigen Mal außerhalb Mitteleuropas statt. 1979 wurde das Programm um die Disziplin Slalom erweitert, 1989 kam mit dem Super-G eine fünfte Medaillenentscheidung hinzu. WM-Abfahrten wurden zuletzt 2007 am Hochficht durchgeführt. Von 1987 bis 2004 fanden die Weltmeisterschaften jährlich statt. Adelboden war 1999 der erste Ort, der die Titelkämpfe zum wiederholten Mal austragen durfte, Grächen ist mit bisher vier Austragungen Rekordveranstalter. Zweimal teilten sich zwei Orte die Veranstaltung, 1977 Bischofswiesen und Schladming sowie 2012 Deštné v Orlických horách und Aigen im Mühlkreis. 2013 kehrten die Weltmeisterschaften erstmals an ihren „Ursprungsort“ Hofgastein zurück, wo erneut auf der Haitzingalm-Rennstrecke gefahren wurde.

Dominierten anfangs die österreichischen Skibobfahrer die Weltmeisterschaften, sind seit den 1990er Jahren vor allem die tschechischen Athleten tonangebend. Rekordweltmeister sind der Österreicher Markus Moser mit 37 und die Tschechin Alena Housová mit 30 Goldmedaillen. Weltmeister in allen fünf Disziplinen waren neben Moser und Housová die Österreicherinnen Heidi Achleitner und Petra Wlezcek sowie die Tschechen David Krejčí und Irena Francová. Letzterer gelang dies 1992 in Zell am See als einziger Athletin bei einer einzelnen WM. Erfolgreichster deutscher WM-Teilnehmer ist Robert Mühlberger, der 1979 und 1981 insgesamt fünfmaliger Weltmeister wurde. Aus der Schweiz konnten Pierre-Joseph Bonvin, Wendel Tschümperlin und Björn Walter jeweils zwei Titel gewinnen.

Austragungsorte

Die erfolgreichsten Teilnehmer

Ewiger Medaillenspiegel

(1 Medaille fehlt)

Weblinks

  • WM-Medaillengewinner bis 2004 bei sport-komplett.de
  • WM-Medaillengewinnerinnen bis 2004 bei sport-komplett.de
  • Ergebnisse ab 2004 auf der Website der Fédération Internationale de Skibob

Einzelnachweise


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