Der 400-Meter-Hürdenlauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta wurde am 28., 29. und 31. Juli 1996 im Centennial Olympic Stadium ausgetragen. 29 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde die Jamaikanerin Deon Hemmings. Sie gewann vor den US-Amerikanerinnen Kim Batten und Tonja Buford-Bailey.

Für Deutschland starteten Heike Meißner und Silvia Rieger. Beide erreichten das Finale. Meißner wurde Fünfte, Rieger Achte.
Die Schweiz wurde durch Michèle Schenk und Martina Stoop vertreten. Stoop schied in der Vorrunde aus, Schenk im Halbfinale.
Athletinnen aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen

Rekorde

Bestehende Rekorde

Rekordverbesserung

Die jamaikanische Olympiasiegerin Deon Hemmings verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 31. Juli um 35 Hundertstelsekunden auf 52,82 s im Finale. Den Weltrekord verfehlte sie dabei nur um 21 Hundertstelsekunden.

Dopingkontroverse um Sandra Farmer-Patrick

Die US-Athletin Sandra Farmer-Patrick war bei den US-Olympiaausscheidungen im Juni 1996 der Einnahme von Testosteron überführt worden. Trotz des Resultates wurde sie zu den Olympischen Spielen in Atlanta zugelassen. Erst elf Monate nach dem Dopingnachweis wurde sie für vier Jahre gesperrt. Die Verzögerung zwischen Nachweis und Urteil erfolgte aufgrund der Handlungsunfähigkeit des Weltleichtathletikverbandes IAAF. Da die Mitgliedsverbände in vielen Bereichen autonom sind, kann die IAAF nicht entsprechend eingreifen. Somit wurde die Sperre für Farmer-Patrick erst im Mai 1997 gültig.

Vorrunde

28. Juli 1996

Die Athletinnen traten zu insgesamt vier Vorläufen an. Für das Viertelfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Sportlerinnen. Darüber hinaus kamen die vier Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Läuferinnen sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Anmerkung:
Alle Zeiten sind in Ortszeit Atlanta (UTC−5) angegeben.

Vorlauf 1

11:30 Uhr

Vorlauf 2

11:37 Uhr

Vorlauf 3

11:44 Uhr

Vorlauf 4

11:51 Uhr

Halbfinale

29. Juli 1996

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten vier Athletinnen (hellblau unterlegt) für das Finale.

Lauf 1

21:24 Uhr

Lauf 2

21:40 Uhr

Finale

31. Juli 1996, 19:40 Uhr

Im Finale trafen jeweils zwei US-Athletinnen, Jamaikanerinnen und Deutsche auf je eine Starterin aus Kanada und Rumänien.

Man erwartete einen Dreikampf zwischen der Weltmeisterin und Weltrekordlerin Kim Batten aus den USA, ihrer Landsfrau Tonja Buford-Bailey, Vizeweltmeisterin, sowie der jamaikanischen WM-Dritten Deon Hemmings. Die britische Olympiasiegerin von 1992 Sally Gunnell hatte verletzungsbedingt in ihrem Halbfinallauf aufgeben müssen.

Im Finale übernahm Hemmings auf Bahn fünf laufend von der zweiten Hürde an die Führung. Sie konnte die Kurvenvorlage auf Batten, die auf Bahn sechs lief, bereits auf der Gegengeraden wettmachen. Doch an der achten Hürde lagen Hemmings, Batten und Buford-Bailey wieder nahezu gleichauf. Die drei Favoritinnen gingen deutlich vor allen anderen Konkurrentinnen auf die Zielgerade. Hemmings lag knapp vor Buford-Bailey, hauchdünn dahinter lief Batten. Deon Hemmings hatte am Ende das größte Stehvermögen und wurde mit mehr als zwei Metern Vorsprung Olympiasiegerin. Kim Batten gewann gut einen Meter vor Tonja Buford-Bailey die Silbermedaille. Deutlich dahinter belegten die Australierin Debbie-Ann Parris, Heike Meißner aus Deutschland und die Kanadierin Rosey Edeh in dieser Reihenfolge die Ränge vier bis sechs. Siebte wurde Ionela Târlea aus Rumänin vor der zweiten Deutschen Silvia Rieger.

Deon Hemmings war die erste Olympiasiegerin Jamaikas in dieser Disziplin.

Videolinks

  • 6385 Olympic 1996 400m Hurdles Women, youtube.com, abgerufen am 16. Januar 2022
  • Women's 400m Hurdles Final Atlanta Olympics 1996, youtube.com, abgerufen am 8. März 2018

Literatur

  • Gerd Rubenbauer (Hrsg.), Olympische Sommerspiele Atlanta 1996 mit Berichten von Britta Kruse, Johannes Ebert, Andreas Schmidt und Ernst Christian Schütt, Kommentare: Gerd Rubenbauer und Hans Schwarz, Chronik Verlag im Bertelsmann Verlag, Gütersloh / München 1996, S. 46f

Weblinks

  • Official Report of the Centennial Olympic Games, v.3 The Competition Results, Resultate Leichtathletik: S. 84f, englisch/französisch (PDF, 27.555 KB), abgerufen am 16. Januar 2022
  • Olympedia, Athletics at the 1996 Summer Olympics, 400 metres Hurdles, Women, olympedia.org (englisch), abgerufen am 16. Januar 2022
  • Atlanta 1996, Athletics 400m hurdles women Results, Offizielle Seite des IOC, abgerufen am 16. Januar 2022
  • Athletics at the 1996 Atlanta Summer Games: Women's 400 m hurdles, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 16. Januar 2022

Einzelnachweise


Olympische Sommerspiele 1996/Leichtathletik Wikipedia

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28. Juli um Barcelona Leichtathletik Europameisterschaften 2010 (400m

LeichtathletikWeltmeisterschaften 2001/400 m Hürden der Frauen Wikipedia

Rio De Janeiro, Brasilien. 18. August 2016. Leichtathletik, Ashley