Friedrich Wilhelm August Grumbrecht (* 21. Juni 1811 in Goslar; † 10. Januar 1883 in Harburg a. d. Elbe, heute Hamburg) war Bürgermeister von Hamburg-Harburg und Abgeordneter in mehreren deutschen Parlamenten des 19. Jahrhunderts, unter anderem in der Frankfurter Nationalversammlung und im Deutschen Reichstag.

Leben

August Grumbrecht besuchte das Progymnasium in Goslar und das Gymnasium zu Braunschweig. Er studierte Rechtswissenschaft in Göttingen und Marburg. In Göttingen wurde er 1829 Mitglied der Alten Göttinger Burschenschaft und nahm am „Göttinger Aufstand“ im Januar 1831 teil.

Nach dem Studium arbeitete Grumbrecht zunächst als Advokat (Rechtsanwalt) in Lüneburg. Im Mai 1848 wählte man ihn für das Wendland in die Frankfurter Nationalversammlung, dann wiederholt in die Hannoversche Zweite Kammer. Von 1867 bis 1878 war er Mitglied des Reichstags des norddeutschen Bundes, dann des deutschen Reichstags, wo er der nationalliberalen Partei angehörte und sich insbesondere bei volkswirtschaftlichen und Themen der Verwaltung engagierte. Ab 1879 war Grumbrecht Mitglied im Preußischen Abgeordnetenhaus. Von 1855 bis zu seinem Tod wirkte er zudem als Bürgermeister von Harburg a. d. Elbe. 1871 verlieh ihm die Stadt den Titel des „Oberbürgermeisters von Harburg“. August Grumbrecht starb am 10. Januar 1883 in Harburg.

Grumbrecht hat sich in seiner Amtszeit als Bürgermeister für die Einrichtung einer Vorschusskasse eingesetzt. Die Vorschusskasse war ein Vorläufer der Volksbank und wichtig für die Industrialisierung in Harburg.

Zum 25. Jubiläum seiner Amtszeit am 27. Juli 1880 wurde die Grumbrecht-Stiftung zur Unterstützung nicht mehr arbeitsfähiger Bewohner Harburgs gegründet. Die Stiftung bestand bis zur Auflösung 1923.

Die Grumbrechtstraße in Hamburg-Heimfeld wurde 1889 nach ihm benannt.

Grumbrechts Redestil in der Nationalversammlung 1848

Die Flugblätter aus der Frankfurter Nationalversammlung berichteten am 1. Juli 1848 kritisch von einer am Vortag gehaltenen Rede des damals 37-jährigen Abgeordneten der radikalen Mitte. Der Artikel ist ein Beispiel für die frisch entstandene Diskussionskultur der Märzrevolution:

Grumbrecht nahm in derselben Zeitung eine Woche später Stellung:

Die Redaktion stellt in ihrer ausführlichen Erwiderung im Anschluss an diese Ausführungen fest, dass Grumbrecht laut der ersten beiden Spalten des stenographischen Protokolls seiner Rede durchaus häufig „Ich“ gesagt habe, man die Kritik jedoch angesichts seiner Empfindlichkeit in diesem Punkt nicht darauf hätte kaprizieren wollen. Die Redaktion weist Grumbrechts Pochen auf das Protokoll als einzige Wahrheit zurück: Man habe in der Paulskirche durchaus das Wort „Volksstämme“ verstanden und nicht, wie es im Protokoll steht, „Volksstimmung“. Inhaltlich ändere dies jedoch nicht viel, die Kritik bleibe also bestehen. Der Artikel schließt mit dem Hinweis: „Bei dem beschränkten Raume der Flugblätter werden wir in Zukunft jedoch nur kurzgefaßte Reclamationen aufnehmen können.“

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 2: F–H. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0809-X, S. 194–195.
  • Dieter Lent: Grumbrecht, Friedrich Wilhelm August. In: Horst-Rüdiger Jarck, Günter Scheel (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon: 19. und 20. Jahrhundert. Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1996, S. 232, ISBN 3-7752-5838-8.

Weblinks

  • August Grumbrecht in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
  • Biografie von August F Grumbrecht. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich)

Einzelnachweise


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Bastian Grumbrecht Ingenieur Rheinmetall XING

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