Eine Formulierung ist eine Verbindung verschiedener Komponenten in zweckmäßiger Weise. Es stammt etymologisch von lateinischen forma ab (= Norm, Maßstab) und ist verwandt mit Formel.

In der Sprache ist eine Formulierung eine bewusst gewählte Zusammenstellung von Wörtern, um einen bestimmten Gedankeninhalt auszudrücken bzw. eine Redensart oder Niederschrift.

Im technischen Sinn ist eine Formulierung ein Gemisch, das aus einer Wirksubstanz sowie Hilfsstoffen besteht, die nach einer Rezeptur (durch Zusammenmischen in definierten Mengen) hergestellt wird. Dies können beispielsweise ein Arzneistoff, ein Lack oder Dispersionsfarbe oder ein Kunststoff sein.

Reine Wirkstoffe sind oftmals zu hoch konzentriert, um sie anwenden zu können.

Formulierung von Polymerdispersionen

Formulierung von Arzneimitteln

Eine Formulierung ist im pharmazeutischen Sinne eine Bereitstellung eines Arzneistoffs in einer Form, die eine gute Anwendbarkeit und optimale Bioverfügbarkeit ermöglicht. Synonyme Bezeichnungen sind galenische Form, Darreichungs- oder Arzneiform. Die Optimierung von Gebrauchseigenschaften und Bioverfügbarkeit eines Arzneimittels sind Aufgaben der pharmazeutischen Entwicklung.

Formulierung von Pflanzenschutzmitteln

Eine Formulierung im phytomedizinischen Sinn ist die Zubereitung eines Pestizids mit Hilfsstoffen (Formulierhilfsmitteln), um eine möglichst leichte Ausbringung und gute Verteilung zu ermöglichen. Dies wird vor allem durch verbesserte Benetzung der Blattoberflächen erreicht.

Die Formulierung bestimmt über Toxizität, Phytotoxiztät, Lösevermögen und Dampfdruck eines Pflanzenschutzmittelprodukts.

Die FAO gibt eine Liste von Abkürzungen der Formulierungstypen heraus:

Die häufigsten Formulierungstypen in Deutschland sind:

  • Suspensionskonzentrate (Wirkstoff ist in Wasser suspendiert, Typ SC)
  • Wasserdispergierbare Granulate (nach der Dispergierung der Granulate bildet sich im Spritztank eine Suspension, Typ WG)
  • Emulsionskonzentrate (Wirkstoff ist in einem organischen Lösungsmittel gelöst, durch die als enthaltenen Emulgatoren bildet sich im Spritztank eine Emulsion, Typ EC)
  • Wasserlösliche Konzentrate (falls Wirkstoff ausreichend wasserlöslich, Typ SL)

Momentan gibt es Anstrengungen, lösungsmittelhaltige Emulsionskonzentrate (EC) durch lösungsmittelfreie Suspensionskonzentrate (SC) auf Wasserbasis zu ersetzen. Deren Stabilität hängt außerdem nicht mit der Wasserlöslichkeit des Lösungsmittels zusammen und kann nicht durch Wasserhärte und -temperatur beeinflusst werden. Für Suspensionskonzentrate wird der Wirkstoff mit einer Strahlmühle bis zu einer Teilchenfeinheit von ca. 2 μm zermahlen. Außerdem werden Spritzpulver (WP) zunehmend durch nichtstaubende wasserdispergierbare Granulate (WG) ersetzt.

Im Jahr 1993 waren Xylole, Butylalkohol, Ethylenglycol und Propylenglycol die am häufigsten verwendeten Lösungsmittel. Isophoron wird häufig in Wirkstoff-Tandems eingesetzt.

Häufig sind auch Tenside wie Talgfettaminoxethylat Bestandteil von Formulierungen.

Viele Pflanzenschutzmittelformulierung enthalten einen großen Anteil von inerten Füllstoffen wie Kaolin und Attapulgit.

Mischreihenfolge

Bei der Mischung mehrerer unterschiedlich formulierter Pflanzenschutzmittel, sollte zuerst WP zugemischt werden, danach DF, SC, SL und zuletzt EC.

Vergleich der Formulierungen

Quelle:

Siehe auch

Literatur

  • Hans Mollet, Arnold Grubenmann: Formulierungstechnik Emulsionen, Suspensionen, feste Formen. Wiley-VCH, Weinheim 1999, ISBN 978-3-527-62571-0. 
  • Vom Wirkstoff zum Produkt – die Formulierung macht's Bayer CropScience KURIER 1/2005

Einzelnachweise


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