Der Reichstagswahlkreis Königreich Sachsen 21 (in der reichsweiten Durchnummerierung auch Reichstagswahlkreis 305; auch Reichstagswahlkreis Annaberg–Schwarzenberg genannt) war der einundzwanzigste Reichstagswahlkreis für das Königreich Sachsen für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und im Norddeutschen Bund von 1867 bis 1918.

Wahlkreiszuschnitt

Der Wahlkreis umfasste die Amtshauptmannschaft Annaberg ohne den Amtsgerichtsbezirk Ehrenfriedersdorf und die Gemeinden Neundorf mit Gutsbezirk, Elterlein, Schwarzbach bei Scheibenberg, Dörfel, Hermannsdorf und Tannenberg mit Gutsbezirk; Gemeinde Satzung der Amtshauptmannschaft Marienberg; Amtshauptmannschaft Schwarzenberg ohne die Amtsgerichtsbezirke Lößnitz und Schneeberg, die Gemeinden Aue, Auerhammer, Grünhain, Bernsbach, Waschleithe sowie die Gutsbezirke Klösterlein und Förstel.

Dies entsprach ursprünglich den Städten Annaberg und Eibenstock Gerichtsamtsbezirken Annaberg, Jöhstadt, Oberwiesenthal, Scheibenberg, Schwarzenberg, Johanngeorgenstadt und Eibenstock.

Abgeordnete

Wahlen

1867 (Februar)

Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 10.751.

1867 (August)

Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der gültigen Stimmen betrug 4775.

1874

Es fand ein Wahlgang statt. 18.624 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 4493, 66 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 24,6 %.

Am 25. März 1874 trat Koch der NLP-Fraktion bei.

1877

Es fanden zwei Wahlgänge statt. 20.126 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 8535, 51 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 42,7 %.

In der Stichwahl betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 12.549, 66 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 31,5 %.

1878

Es fand ein Wahlgang statt. 21.166 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 7863, 77 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 37,5 %.

1881

Es fand ein Wahlgang statt. 20.959 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 6542, 66 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 31,5 %.

1884

Es fand ein Wahlgang statt. 22.476 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 7931, 65 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 35,6 %.

1887

Es fand ein Wahlgang statt. 22.726 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 14.781, 92 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 65,5 %.

1890

Die Kartellparteien NLP und Konservative unterstützten Holtzmann. Es fanden zwei Wahlgänge statt. 24.174 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 17.660, 96 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 73,1 %.

Die Sozialdemokraten riefen in der Stichwahl zur Wahl des freisinnigen Kandidaten auf. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug in der Stichwahl 19.420, 66 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 80,3 %.

1893

Der Versuch der ehemaligen Kartellparteien, auch den DS zu einer Unterstützung Böhmes zu bewegen, waren erfolglos. Es fanden zwei Wahlgänge statt. 25.544 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 17.957, 61 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 70,3 %.

In der Stichwahl rief der DS nun zur Wahl Böhmes auf. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug in der Stichwahl 19.924, 140 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 78,0 %.

1898

Esche wurde von NLP, Konservativen und BdL unterstützt. Es fand ein Wahlgang statt. 26.593 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 18.156, 130 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 68,3 %.

1903

Gemäß dem landesweiten Kartellvertrag hatte sich die NLP das Vorschlagsrecht für diesen Wahlkreis gesichert. Es fand ein Wahlgang statt. 28.985 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 23.608, 178 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 81,4 %.

1907

Die Kandidatenfindung erwies sich bei dieser Wahl als schwierig. Erst vier Wochen vor der Wahl entschieden sich die Linksliberalen, Stresemann nicht zu unterstützen, sondern eine Sonderkandidatur zu betreiben. Umgekehrt wollte die Mittelstandspartei den antisemitischen Kaufmann und Stadtverordneten Hugo Seifert als Kandidaten benennen, zog diese Kandidatur jedoch kurz vor der Wahl zurück und unterstützte Stresemann. Es fanden zwei Wahlgänge statt. 30.426 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug im ersten Wahlgang 27.219, 179 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 89,5 %.

In der Stichwahl riefen alle bürgerlichen Parteien zur Wahl von Stresemann auf. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug in der Stichwahl 22.914, 141 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 91,7 %.

1912

Stresemann wurde bei dieser Wahl nicht von den Konservativen unterstützt, da er „zu linksliberal“ geworden sei. Die anderen bürgerlichen Parteien und diesmal auch die FoVP unterstützen ihn. Es fand ein Wahlgang statt. 32.958 Männer waren wahlberechtigt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 30.136, 148 Stimmen waren ungültig. Die Wahlbeteiligung betrug 91,4 %.

Literatur

  • Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Droste Verlag, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1187–1190. 
  • Fritz Specht: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903 : eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage 1904, S. 232.
  • A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Berlin: Verlag Louis Gerschel, 1883, S. 144–145, Digitalisat.

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