Edmund Bolten (* 14. August 1882 in Köln; † 7. April 1949 in Burscheid) war ein deutscher Architekt.

Leben

Bolten war der Sohn des aus Mönchengladbach stammenden Architekten Gustav Bolten (1850–1910), der von den 1880er-Jahren bis 1905 als Lehrer und Professor an der Gewerblichen Fachschule bzw. Staatlichen Baugewerkschule in Köln wirkte. Dort absolvierte Edmund Bolten bis 1903 sein Studium der Architektur. Es folgten um 1906 Tätigkeiten als Mitarbeiter in den Architekturbüros von Otto Müller-Jena und Gustav Herbst. Etwa 1910 ließ er sich als selbständiger Architekt in Rodenkirchen nieder, wo er bis zu seinem Umzug nach Köln 1912 in einem nach Plänen Müller-Jenas entstandenen Haus (Bismarckstraße 4) lebte. Sein Architekturbüro bestand aus einer Abteilung für Architektur und Kunstgewerbe und einer für Industriebauten.

Boltens Werk umfasst insbesondere zahlreiche Privathäuser in Köln und Umgebung, aber auch öffentliche und Geschäftsbauten sowie außerhalb von Köln wenige Kirchengebäude. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Tätigkeit lag in der Gemeinde Rondorf (1975 in „Rodenkirchen“ umbenannt) im heutigen Kölner Süden, in der er von 1910 bis zum Zweiten Weltkrieg an der Planung von über 150 ausgeführten Bauten beteiligt war und somit zu den produktivsten Architekten in diesem Gebiet gehört. Zu seinen Hauptkunden zählte dort die in Sürth ansässige Firma Linde einschließlich ihrer Vorgängerfirmen, die ihn zwischen 1913 und 1943 mit zahlreichen Projekten beauftragte. Aus nicht bekannten Gründen gehört die Stadt Burscheid während seines gesamten Wirkungszeitraums zu den Orten, in denen die meisten der von Bolten entworfenen Gebäude liegen.

Zu seinen bedeutendsten Projekten gehören die Anfang der 1930er-Jahre im heutigen Kölner Stadtteil Junkersdorf als Teil von Wohnsiedlungen entstandenen Ein- und Zweifamilienhäuser im Stil des Neuen Bauens, darunter die als Wohngebiet für gehobene Ansprüche gedachte und nur in Ansätzen realisierte „Gartenstadt Stadion“ (1930–1934), an deren Konzeption er gemeinsam mit den Architekten Ulrich Pohl, Heinrich Reinhardt (1883–1972) und Walter Reitz (1888–1955) beteiligt war. Bolten schloss sich im Rahmen größerer Bauprojekte wiederholt – wie für die „Gartenstadt Stadion“ – mit anderen Architekten zu Arbeitsgemeinschaften zusammen und engagierte sich in verschiedenen Wohnungsbaugesellschaften, darunter der „Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft e.G.m.b.H.“ in Rodenkirchen. Eine solche Zusammenarbeit ging er 1933 mit dem Bad Godesberger Architekten Karl Schwarz in Form der Arbeitsgemeinschaft „Bolten & Schwarz“ ein, die die Gartenstadt „Deichmanns Aue“ konzipierte.

Bolten war ab 1912 Mitglied im örtlichen Architekten- und Ingenieurverein. Für das Jahr 1913 ist eine Mitgliedschaft in der „Vereinigung für Kunst und Handel und Gewerbe Cöln“, die dem Deutschen Werkbund nahestand, bekannt. In den 1920er-Jahren wurde Bolten in den Bund Deutscher Architekten aufgenommen.

Familie

Edmund Bolten heiratete um 1912 Theresia Elfriede Küthe aus Düsseldorf. Die Ehe wurde 1930 geschieden. Ihr gemeinsamer Sohn, Werner Bolten, wurde ebenfalls Architekt und verstarb in den Jahren des Zweiten Weltkriegs in Lüdenscheid.

Werk (Auswahl)

Bauten in Köln

Bauten außerhalb von Köln

Nicht ausgeführte Entwürfe

  • um 1914:–9 Köln, Stadtteil Weiß, Wettbewerbsentwurf für eine katholische Kirche
  • um 1925:–9 Marl, Wettbewerbsentwurf für ein Pfarrhaus
  • um 1925:–9 Übach, Wettbewerbsentwurf für eine Volksschule (1. Preis)
  • 1939:–9999 Köln, Stadtteil Rodenkirchen, Wettbewerbsentwurf für eine Schule

Eigene Werkbände

  • Edmund Bolten, Architekt B.D.A. Köln, Berlin o. J. (um 1923).
  • Edmund Bolten, Architekt B.D.A. Köln, Berlin o. J. (um 1927).

Literatur

  • Wolfram Hagspiel: Namhafte Architekten und ihre Bauten im Kölner Süden: Edmund Bolten (1882–1949), einer der produktivsten Architekten im Kölner Süden. In: stadtMagazin Köln-Süd, 23. Jahrgang, Juni/Juli 2012, S. 22–25.
  • Wolfram Hagspiel: (Josef) Edmund Bolten. In: ders.: Lexikon der Kölner Architekten vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert. Bd. 1: A-G. Böhlau, Wien, Köln 2022 (Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins e.V.; 52), ISBN 978-3-412-52446-3, S. 199–204.

Einzelnachweise und Anmerkungen


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