Thonhof (fränkisch: Dohnhuf) ist ein Gemeindeteil der Stadt Windsbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Thonhof liegt in der Gemarkung Winkelhaid.
Geografie
Südlich der Einöde erhebt sich der Geiersberg (513 m ü. NHN), 1,25 km westlich liegen die Tonfelder und 1 km nördlich die Lüßäcker. Ein Anliegerweg führt 0,3 km östlich zur Bundesstraße 466.
Geschichte
Thonhof wurde im Eichstätter Salbuch aus dem Jahr 1300 erstmals aufgelistet. Der Ort gehörte zu den Gütern der Burg Wernfels und bestand damals aus sieben Anwesen. 1447 gab es nur noch zwei Anwesen, 1615 schließlich nur noch ein Anwesen. Im Ort gab es ursprünglich auch eine Kirche mit dem Patrozinium der Katharina von Alexandrien (St. Katharinenkirche). 1319 wurde der Ort „ze dem Tan“ bezeichnet., 1510 als „Tannhof“, 1640 als „Donnhof“. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist die Pflanzengattung Tanne.
Im eichstättischen Salbuch von 1671 wurde für Thonhof ein Untertan angegeben, der dem Kastenamt Spalt unterstand.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Thonhof zur Realgemeinde Winkelhaid. Der Ganzhof hatte weiterhin Kastenamt Spalt als Grundherrn. Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt der Thonhof bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 21 des Ortes Winkelhaid. Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Windsbach.
Im Geographischen statistisch-topographischen Lexikon von Franken (1799) wird der Ort folgendermaßen beschrieben:
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Thonhof dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt Wassermungenau und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Wassermungenau zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Thonhof in die neu gebildete Ruralgemeinde Winkelhaid umgemeindet. Diese wurde am 1. Juli 1972 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Stadt Windsbach eingegliedert.
Einwohnerentwicklung
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Andreas (Wassermungenau) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Nikolaus (Mitteleschenbach) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Donhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 632–633 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Thonhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 540 (Digitalisat).
- Karl Dunz: Windsbach – Heimat und Kulturgeschichte der Stadt mit allen Ortsteilen. Neuendettelsau 1985, OCLC 633891512, S. 296.
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 79.
Weblinks
- Thonhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
- Thonhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Thonhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 21. Februar 2025.