Die Königskinder gilt als die älteste vollständige Volksballade. Sie wurde von einem unbekannten Autor verfasst. Das genaue Erscheinungsjahr ist nicht bekannt. Sie wurde erstmals um 1563 von Valentin Fuhrmann gedruckt festgehalten.
Aufbau
Die Ballade besteht aus 20 Strophen mit je 4 Versen.
Handlung
Die Handlung des Gedichtes spielt im Mittelalter, da von einem „edlen Herrn“ (Str. 1), einem Ritter (Str. 16) und einer „Junckfraw“ (Jungfrau) (Str. 2) die Rede ist. Außerdem wohnen die „Junckfraw“ und der „edle Herr“ auf einer Burg (Str. 1, 2). Die Ballade handelt von einer traurigen Geschichte von einer „Junckfraw“ und einem „edlen Ritter“. Der „edle Ritter“ begehrt die „Junckfraw“ und will über den See, der zwischen den beiden Burgen liegt, „Zwischen zweyen burgen/da ist ein tieffer See; …“) (Str. 1), zu ihr herüber schwimmen, „Da schrieb er jr herüber, /er künd wol schwimmen, …“ (Str. 3). Dies gelingt ihm jedoch nicht und er ertrank im See, „da gieng dem Edlen Ritter/das Wasser in den mundt.“ (Str. 8). Als die Junckgfraw eines Tages spazieren ging, traf sie einen Fischer und bat ihn seine Angel nach dem ertrunkenen Ritter auszuwerfen, „Ach Fischer, lieber Fischer, /vnnd schlag deinen hacken zu grundt! /es ertrank sich nächten spate /ein Ritter hübsch vnd jung.“ (Str. 16). Als der Fischer den „jungen Ritter“ aus dem Wasser zog, war die „Junckfraw“ todtraurig und übergoss den toten Ritter mit Tränen. Sie zog ihren goldenen Ring ab und sagte zu dem Fischer: „… seh hin, Fischergeselle, /das sol dein eigen sein.“ (Str. 19). Danach springt sie auch in den See, damit ihretwegen kein junger Ritter mehr sterben soll, „ich spring auch in den See; /es sol vmb meinetwillen/ertrincken kein Ritter mee!“ (Str. 20).
Inhalt
Die Königskinder
Literatur
- Die Königskinder. In: Lutz Röhrich und Rolf Wilhelm Brednich (Hrsg.): Deutsche Volkslieder. Texte und Melodien. Bd. 1: Schwann, Düsseldorf 1965.
- Die Königskinder. In: Valentin Fuhrmann (Hrsg.): Ein Hüpsch New Lied.: gedruckt zu Nürnberg, 1563.
- Die Königskinder. In: Wilhelm Heiske (Hrsg.): Jahrbuch für Volksliedforschung, Bd. 3: Königskinder und Elsleinstrophe (1932) S. 35–53
Weblinks
- Anonymus, Zwischen zweyen burgen