Thiopurin-Methyltransferase (Syn.Thiopurin-S-Methyltransferase, Mercaptopurin-Methyltransferase, 6-Thiopurin-Transmethylase, TPMT) ist ein Enzym im Zytosol von Tieren, Pilzen und Bakterien, welches Thiopurine methyliert. Diese Reaktion ist Teil der Biotransformation körperfremder Stoffe und ein seltener Mangel des Enzyms führt beim Menschen dazu, dass Medikamente, die Thiopurine enthalten (6TG und Azathioprin), in normaler Dosis als Gift wirken.

Katalysierte Reaktion

S-Adenosylmethionin und Thiopurin werden in S-Adenosyl-L-Homocystein und Thiopurin-S-Methylether umgewandelt. Das Enzym wird durch S-Adenosyl-L-Homocystein gehemmt.

Struktur

TPMT ist ein monomeres, aus einer Domäne bestehendes Protein mit 9-teiligem Kern (β-Faltblatt-Struktur) eingebettet in 2α-Helices. Das Ko-Produkt S-Adenosyl-Homocystein (SAH) bindet an verschiedene Areale (α1, α5, α6), sowie an der β-Faltblattstruktur 1 und 2. S-Adenosyl-Homocystein ist komplett durch die α1-Helix in das Enzym eingebunden, welche das Aktive Zentrum beinhaltet.

Funktion

Die Thiopurinmethyltransferase verstoffwechselt Azathioprin im Organismus. Wenn ein Mangel dieses Enzyms besteht, kann es durch Kumulation von Abbauprodukten des Azathioprins zu vermehrten Nebenwirkungen kommen.

Nachweis

Die Thiopurin-Methyltransferase wird in einem radiochemischen Assay bestimmt.

Einzelnachweise


Thiopurine Smethyltransferase (TPMT) assessment prior to starting

Influence of thiopurine S‐methyltransferase polymorphisms in

ThiopurinMethyltransferase

Thiopurinemethyltransferase variants in inflammatory bowel disease

Structural basis of substrate recognition in thiopurine s