Adelsdorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Neuhof an der Zenn im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern). Adelsdorf liegt in der Gemarkung Neuhof an der Zenn.

Geografie

Durch das Dorf fließt die Zenn und der Katterbach, der dort als rechter Zufluss in die Zenn mündet. Unmittelbar nördlich des Ortes münden der Feuer- und der Eschenbach als linke Zuflüsse in die Zenn. Im Südwesten erhebt sich der Hirschberg und im Südosten der Mauserbuck. 0,5 km östlich befindet sich das Flurgebiet Ochsenwiese.

Adelsdorf hat einen Haltepunkt an der Zenngrundbahn. Die Staatsstraße 2413 führt nach Wilhermsdorf (2,7 km nordöstlich) bzw. an der Eichenmühle vorbei nach Trautskirchen (7 km westlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Dippoldsberg (2 km östlich), am Riedelshäuslein vorbei nach Altkatterbach zur Kreisstraße FÜ 10 (1,9 km südöstlich) bzw. zur Kreisstraße NEA 18 (1,7 km südlich).

Geschichte

Im Jahre 1120 wurde von den Herren von Adelsdorf eine Burg errichtet, die während der Hussitenkriege (1430) zerstört wurde (→ Burgstall Adelsdorf).

Der Ort selbst wurde 1132 im Stiftungsbrief des Heilsbronner Klosters als „Adelsdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Kloster kaufte dort ein Gut von dem Bürger Dietericus. Der 2. Abt Nikolaus erwarb im Jahr 1164 den Zehnten. 1451/56 ließ der 22. Abt Kötzler in Adelsdorf eine Brücke und eine Kapelle bauen. 1503 erwarb das Kloster einen weiteren Hof von Konrad Deutsch. Insgesamt erwarb das Kloster sieben Anwesen, die im Dreißigjährigen Krieg völlig verödeten.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Adelsdorf sieben Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Markt Erlbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Neuhof. Grundherren waren das Kastenamt Neuhof (1 Hof, 1 Halbhof, 1 Gut, 3 Häuser, 1 Hirtenhaus, 1 Mühle) und die Herrschaft Wilhermsdorf (2 Häuser).

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Markt Erlbach und Kammeramt Neuhof. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Adelsdorf dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Neuhof an der Zenn und der 1813 gegründeten Munizipalgemeinde Neuhof an der Zenn zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Adelsdorf, zu der Dietrichshof gehörte. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim. Bereits am 4. Januar 1824 wurde diese wieder nach Neuhof eingemeindet.

Baudenkmal

  • Haus Nr. 1: eingeschossiges Wohnstallhaus

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Kilian gepfarrt. Die Katholiken gehören zur Kirchengemeinde Maria Namen, die ursprünglich eine Filiale von St. Michael war und seit 2019 eine Filiale von St. Johannis Enthauptung ist.

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Adelsdorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 14 (Digitalisat). 
  • Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 78 (Digitalisat).  Ebd. S. 204 (Digitalisat). 
  • Georg Paul Hönn: Adelsdorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 223 (Digitalisat). 
  • Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 314–316 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879). 
  • Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S. 21. 

Weblinks

  • Ortsportrait > Adelsdorf. In: neuhof-zenn.de. Abgerufen am 8. Juli 2023. 
  • Adelsdorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
  • Adelsdorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
  • Adelsdorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie

Fußnoten


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