Als Bumster (‚Schnorrer‘) werden in verschiedenen, insbesondere afrikanischen Touristenorten junge Einheimische bezeichnet, die den Kontakt zu Touristen, vor allem zu Frauen, suchen, um von ihnen wirtschaftlich zu profitieren. Ein Schwerpunkt ist Gambia, weitere Touristenziele sind Kenia, Tunesien und Marokko. In der Dominikanischen Republik werden die entsprechenden Akteure „Sanky panky“ genannt.

Arbeitsweise und Motive

Bumster bieten sich ungefragt und beharrlich als Hilfe und Begleitung für Touristen an. Dafür erhalten sie Provisionen und erwarten vom Reisenden spätestens bei dessen Abreise Geld, oft auch Einladungen nach Europa. Sie sprechen zwar gut Englisch, oft sogar Deutsch, doch zum echten Fremdenführer fehlt ihnen fast immer die Qualifikation. Das Bumsterwesen ist für die Tourismusbranche in Gambia zum Problem geworden, da 2004 jeder zweite Tourist angab, sich durch die Bumster belästigt zu fühlen.

In vielen Fällen jedoch sind die Dienste der Bumster oder „Beachboys“ durchaus erwünscht und die Kontaktaufnahme mit ihnen der eigentliche Zweck einer Reise. So bildet das Bumsterwesen auch eine verkappte Form des Sextourismus, bei der die jungen Männer keine direkte Entlohnung für Sex erhalten. Die Frauen zahlen meist nur das Hotel und die gemeinsamen Essen und schenken ihrem Urlaubsliebhaber Konsumgüter.

Weiblicher Sextourismus

Seit den 1970er Jahren reisen Frauen wegen Prostitutionstourismus zuerst in die Karibik, z. B. nach Jamaika oder Haiti (vgl. In den Süden), später auch nach Asien z. B. Thailand oder Indonesien (Bali) und dann nach Kenia, Gambia und Tunesien. Von 1982 bis 2007 sind nach Schätzungen 600.000 westliche Frauen als Sextouristen gereist. Die jährliche Zahl nordamerikanischer und europäischer Frauen, die als Sextouristen nach Jamaika reisen, wird auf 80.000 geschätzt.

Risiken

Eine Studie unter Bumstern in Gambia deutet auf vorsichtiges Risikoverhalten in Bezug auf sexuell übertragbare Krankheiten hin, aber hohe Prävalenz sonstiger gesundheitlicher Probleme, die teils auf den niedrigen Lebensstandard der Bumsters zurückzuführen sind, der auch Anlass für die Tätigkeitsaufnahme ist. Zugang zu Gesundheitseinrichtungen und die Verfügbarkeit von HIV-Tests werden als Problem beschrieben. In derselben Studie wird auch beschrieben, dass die Kundinnen in der Regel auf Kondomnutzung bestehen.

Während das Verhältnis zwischen Bumstern und Touristinnen zumeist als romantisch, aber abgeklärt beschrieben wird, werden die Kundinnen auch vor emotionalen Erpressungsversuchen gewarnt: sowohl für das Ziel, ein Auslandsvisum zu bekommen als auch für die Geldbeschaffung vor Ort würden teils aufwändige Inszenierungen verschiedener Notlagen des Bumsters oder seiner Familie ausgerichtet.

Rezeption in der Literatur

Michel Houellebecq verarbeitete das Thema des Sextourismus in mehreren seiner Romane. Insbesondere in Plattform wird es ausführlich behandelt. Im Roman wird die kontroverse These vertreten, dass wohlhabende Ältere beiderlei Geschlechts aus dem reichen Norden mit jüngeren Personen aus dem armen, globalen Süden die jeweils erotischen bzw. monetären Defizite in einem beiderseitig zufriedenstellenden geschäftlichen Handel beheben könnten.

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