Die 64. Eishockey-Weltmeisterschaft im Jahr 2000 fand im russischen Sankt Petersburg statt. Die Mannschaft Tschechiens verteidigte erfolgreich ihren Titel und gewann damit ihre neunte Weltmeisterschaft. Überraschender Finalgegner war die Mannschaft der Slowakei. Ein wahres Desaster erlebte das Gastgeber-Team aus Russland, das mit seinem elften Platz die schlechteste Platzierung aller Zeiten erzielte.

Die B-, C- und D-Gruppe der WM fanden in Polen, der Volksrepublik China und Island statt. Es nahmen 42 Mannschaften an diesen Weltmeisterschaften teil, ein erneuter Teilnehmerrekord.

Modus

Im Vergleich zum Vorjahr gab es erneut Veränderungen. Der Direktaufstieg zwischen A- und B-Gruppe wurde wieder eingeführt. In diesem Jahr stieg somit der Sieger der B-Gruppe direkt in die A-Gruppe auf, während der Sechzehnte der A-Gruppe direkt in die B-Gruppe abstieg. Sollte es sich bei dem Sechzehnten um den Fernostvertreter handeln, so musste der Fünfzehnte in die B-Gruppe absteigen. Damit fand ab dem kommenden Jahr eine Qualifikation im Vorfeld der WM nur noch zur Ermittlung des Fernostvertreters statt. Die neue Auf- und Abstiegsregelung hatte Konsequenzen für den Austragungsmodus der A-WM. Nach Abschluss der Vorrunde, die nach wie vor in vier Gruppen gespielt wurde, erreichten nicht die ersten beiden, sondern die ersten Drei jeder Gruppe die Zwischenrunde. Die Zwischenrunde selbst wurde nun in zwei Sechsergruppen ausgetragen, wobei die ersten Vier jeder Gruppe das Viertelfinale erreichten. Für die Fünft- und Sechstplatzierten war das Turnier beendet. Viertel-, Halbfinale und Finale wurden in einem einzigen Duell ausgetragen, der in den beiden Vorjahren gültige Modus „Best of Two“ entfiel. Für die Viertplatzierten der vier Vorrundengruppen war das Turnier nicht nach Abschluss der Vorrunde beendet wie die Jahre zuvor, sondern sie spielten eine Abstiegsrunde aus, wobei der Letztplatzierte in die B-Gruppe absteigen musste, sofern es sich nicht, wie bereits erwähnt, um den Fernostvertreter handelte.

Für das kommende Jahr wurde eine umfassende Reform der WM im Unterbau der A-WM geplant. B- und C-Gruppe sollte auf jeweils zwölf Teams aufgestockt werden. Dies hatte natürlich Auswirkungen auf den Auf- und Abstieg.

Die C-Gruppe spielte dieses Jahr wieder mit neun Mannschaften. Der Boykott gegen Jugoslawien war mittlerweile aufgehoben worden und die Mannschaft durfte daher ihren angestammten Platz in der C-Gruppe wieder einnehmen. Auch die D-Gruppe spielte wieder mit neun Teams.

Qualifikation zur A-Weltmeisterschaft

Qualifikation Fernost

Die Qualifikation Fernost wurde in Aomori, Japan, ausgetragen.

Qualifikation zur A-Weltmeisterschaft

Gruppe A (in Sheffield, Großbritannien)

Gruppe B (in Amiens, Frankreich)

Spiel um den letzten A-Gruppenplatz

Auf- und Absteiger

A-Weltmeisterschaft

Die 64. A-Weltmeisterschaft wurde vom 29. April bis 14. Mai 2000 in Sankt Petersburg ausgetragen. Für das Turnier qualifizierten sich insgesamt 16 Mannschaften, darunter Titelverteidiger Tschechien und Vizeweltmeister Finnland.

Das Eröffnungsspiel nach der offiziellen Eröffnung der Welttitelkämpfe durch Wladimir Putin zwischen den USA und der Schweiz sahen 5.730 Zuschauer. Im Finale trafen die Tschechen auf den ehemaligen Bruderstaat Slowakei und besiegten diesen mit 5:3. Damit verteidigten sie erfolgreich ihren Titel und gewannen ihre neunte Weltmeisterschaft, wenn man die Erfolge der Tschechoslowakei mitzählt. Aufgrund der gezeigten Leistungen wurden mehrheitlich Teilnehmer des Finalspiels mit Spieler-Trophäen oder einer Wahl in das All-Star-Team geehrt. Als Wertvollster Spieler des Turniers wurde Martin Procházka ausgezeichnet.

Das Gastgeber-Team Russland trat mit insgesamt elf NHL-Spielern an, wirkte jedoch lustlos, spielte nie als Mannschaft und erzielte mit seinem elften Platz die schlechteste Platzierung aller Zeiten.

Insgesamt besuchten 318.449 Zuschauer die 56 Partien des Turniers, wobei nur wenige Spiele ausverkauft waren. Zu diesen gehörten das Finalspiel, die Vorrundenpartie zwischen Russland und den USA sowie die Zwischenrundenpartie zwischen Finnland und Tschechien.

Austragungsorte

Die A-Weltmeisterschaft wurde in Sankt Petersburg in zwei Spielstätten ausgetragen. Der Eispalast Sankt Petersburg bietet 12.300 Plätze und ist normalerweise der Spielort des SKA Sankt Petersburg. Der Jubileiny-Sportkomplex, sonst Spielort der Basketballmannschaft BK Spartak Sankt Petersburg, bietet 7.012 Plätze.

Teilnehmer

Am Turnier nahmen die folgenden 16 Mannschaften teil:

Vorrunde

Gruppe A

Abschlusstabelle

Gruppe B

Abschlusstabelle

Gruppe C

Abschlusstabelle

Gruppe D

Abschlusstabelle

Abstiegsrunde

um die Plätze 13–16, Gruppe G

Abschlusstabelle

Zwischenrunde

Gruppe E

direkte Vergleiche der Vorrunde werden übernommen

Abschlusstabelle

Gruppe F

Am letzten Spieltag der Zwischenrunde besiegten die Kanadier das slowakische Nationalteam mit 4:3 und erreichte damit den dritten Erfolg in Serie.

Abschlusstabelle

Play-offs

Turnierbaum

Viertelfinale

Viertelfinale

Halbfinale

Der Außenseiter Slowakei und Titelverteidiger Tschechien qualifizierten sich für das Endspiel um die Goldmedaille. Die 1994 noch drittklassigen Slowaken machten mit dem überraschenden 3:1-Erfolg gegen Vize-Weltmeister Finnland den Traum des „Suomi“-Teams vom zweiten Titel nach 1995 zunichte.

Spiel um Platz 3

Finale

Im Endspiel der 64. Weltmeisterschaft feierte der Olympiasieger von 1998, Tschechien, einen 5:3-Sieg und beendete damit den sensationellen Höhenflug des Außenseiters Slowakei. Michal Sýkora (7. Spielminute), Tomáš Vlasák (10.), Martin Procházka (13.), Jan Tomajko (44.) und Robert Reichel kurz vor Spielende sicherten vor 12.350 Zuschauern in der Eissportarena den 17. Erfolg der Tschechen im 19. Duell seit der Auflösung der Tschechoslowakei Ende 1992. Für die Slowaken, die vor fünf Jahren noch zweitklassig waren, platzte nicht nur der Traum vom WM-Triumph, sondern auch vom ersten Sieg über das tschechische Nationalteam. Martin Štrbák (28.), Miroslav Hlinka (56.) und NHL-Star Miroslav Šatan (58.) trafen für die Slowakei.

Abschlussplatzierungen

Meistermannschaften

Auszeichnungen

Spielertrophäen

All-Star-Team A

All-Star-Team B

Beste Scorer

Quelle: iihf.com
Abkürzungen: Sp = Spiele, T = Tore, V = Vorlagen, Pkt = Punkte, /- = Plus/Minus, SM = Strafminuten; Fett: Turnierbestwert

Beste Torhüter

Quelle: iihf.com
Abkürzungen: Sp = Spiele, Min = Eiszeit (in Minuten), SOG = Schüsse aufs Tor, GT = Gegentore, SO = Shutouts, GAA = Gegentorschnitt, Sv = Gehaltene Schüsse, Sv% = Fangquote; Fett: Turnierbestwert

B-Weltmeisterschaft

Die Weltmeisterschaft der B-Gruppe wurde vom 12. bis 21. April 2000 im polnischen Katowice ausgespielt. Für das Turnier qualifizierten sich acht Mannschaften, darunter die deutsche Eishockeynationalmannschaft. Als Favorit für den Gewinn des Turniers und den Aufstieg in die A-Gruppe galt vor dem Turnier Kasachstan. Deutschland stand vor dem Turnier als Ausrichter der A-Weltmeisterschaft 2001 als erster Aufsteiger fest.

Der Spielort war der Spodek, dessen Arena bei Eishockeyspielen 11.500 Zuschauern Platz bietet und normalerweise Spielstätte des GKS Katowice ist. Darüber hinaus wurde in der 1.182 Zuschauer fassenden und an den Komplex angeschlossene Eissporthalle „Satelita“ gespielt. Insgesamt besuchten 53.280 Zuschauer die 28 Spiele des Turniers, was einem Zuschauerdurchschnitt von 1.903 Zuschauern entspricht. Am besten besucht war die Partie zwischen den gastgebenden Polen und Großbritannien, die 8.500 Zuschauer anlockte.

Am Turnierende konnte aber die deutsche Nationalmannschaft ihre sportlichen Ziele erreichen: Mit einem 5:0-Sieg über Großbritannien am letzten Spieltag feierte das Team von Bundestrainer Hans Zach nach dem Aufstieg am Grünen Tisch auch die sportliche Qualifikation für die A-Weltmeisterschaft 2001.

Abkürzungen: Pl. = Platz, Sp = Spiele, S = Siege, U = Unentschieden, N = Niederlagen
Erläuterungen: Aufsteiger in die Top-Division

Beste Scorer

Quelle: iihf.com
Abkürzungen: Sp = Spiele, T = Tore, V = Assists, Pkt = Punkte, /− = Plus/Minus, SM = Strafminuten; Fett: Turnierbestwert

Beste Torhüter

Quelle: iihf.com
Abkürzungen: Sp = Spiele, Min = Eiszeit (in Minuten), SOG = Schüsse aufs Tor, GT = Gegentore, SO = Shutouts, GAA = Gegentorschnitt, Sv = Gehaltene Schüsse, Sv% = Fangquote; Fett: Turnierbestwert

Titel, Auf- und Abstieg

Auszeichnungen

Spielertrophäen

All-Star-Team

C-Weltmeisterschaft

Austragungsort

Die C-Weltmeisterschaft wurde in der chinesischen Hauptstadt Peking ausgetragen. Die Eissporthalle Century Star bietet ca. 9.000 Plätze und besteht aus einer großen Eishalle mit einer Eisfläche, die den olympischen Normen entspricht, sowie einer kleineren Eishalle.

Vorrunde

Gruppe A

Abschlusstabelle

Gruppe B

Abschlusstabelle

Gruppe C

Abschlusstabelle

Platzierungsrunde um die Plätze 7–9

Abschlusstabelle

Platzierungsrunde um die Plätze 4–6

Abschlusstabelle

Finalrunde um die Plätze 1–3

Abschlusstabelle

Abschlussplatzierung der C-WM

Auf- und Absteiger

D-Weltmeisterschaft

in Reykjavík, Island

Vorrunde

Gruppe A

Abschlusstabelle

Gruppe B

Abschlusstabelle

Gruppe C

Abschlusstabelle

Platzierungsrunde um die Plätze 7–9

Abschlusstabelle

Platzierungsrunde um die Plätze 4–6

Abschlusstabelle

Finalrunde um die Plätze 1–3

Abschlusstabelle

Abschlussplatzierung der D-WM

Auf- und Absteiger

Siehe auch

  • Eishockey-Weltmeisterschaft 2000 (Übersicht)
  • Eishockey-Weltmeisterschaft der Frauen 2000
  • Eishockey-Weltmeisterschaft der U18-Junioren 2000
  • Eishockey-Weltmeisterschaft der U20-Junioren 2000

Weblinks

  • Offizielle Website (Memento vom 16. August 2000 im Internet Archive)
  • IIHF World Senior Championship Pool A
  • IIHF World Senior Championship Pool B
  • IIHF World Senior Championship Pool C
  • IIHF World Senior Championship Pool D
  • IIHF World Senior Championship Pool A Qualification Group A
  • IIHF World Senior Championship Pool A Qualification Group B
  • IIHF World Senior Championship Pool A Qualification Far East
  • Championnats du Monde 2000 bei hockeyarchives.info (französisch)

Einzelnachweise


Olympische Spiele 2000 in Sydney Eishockey der Frauen Playoff der

A Decade of Hockey Champions (2000s) Quiz By Hi1820

Österreichs Spiele um den WMKlassenerhalt der 2000erJahre

EishockeyWeltmeisterschaft der Herren 2000 Wikipedia

2000 Men's World Ice Hockey Championships Ice Hockey Wiki Fandom