Ruthmannsweiler (fränkisch: Rudmadswahla bzw. Wahla) ist ein Gemeindeteil der Stadt Scheinfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern). Die Gemarkung Ruthmannsweiler hat eine Fläche von 3,017 km². Sie ist in 319 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 9457,17 m² haben.
Lage
Das Dorf liegt am Weinmannsbach (im Unterlauf Nutzgraben genannt), einem linken Zufluss des Laimbachs. Im Norden wie auch im Osten schließen sich Erhebungen des Steigerwaldes an. Die Kreisstraße NEA 30 führt nach Unterlaimbach (1,4 km südwestlich) bzw. nach Staatsstraße 2259 bei Thierberg (2,9 km nördlich).
Geschichte
Der Ort wurde im Würzburger Lehenbuch, das im Zeitraum von 1303 bis 1313 entstanden ist, als „Wiler“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Bestimmungswort, der Personenname Ruodmār, findet sich in unterschiedlicher Schreibweise in den Urkunden ab dem 14. Jahrhundert, wohl zur Unterscheidung zu dem in der Nähe gelegenen Hohlweiler, das ursprünglich ebenfalls nur als „Wiler“ bezeichnet wurde. Ruthmannsweiler war bis ins 15. Jahrhundert ein Lehen der Casteller Grafen und kam dann an das Adelsgeschlecht Schwarzenberg.
Im Jahre 1806 kam Ruthmannsweiler zum Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Ruthmannsweiler dem Steuerdistrikt Scheinfeld zugeordnet. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Ruthmannsweiler, zu der Schlackenmühle gehörte. Sie unterstand dem Herrschaftsgericht Schwarzenberg und hatte eine Gebietsfläche von 3,000 km². Am 1. Januar 1976 wurde Ruthmannsweiler im Zuge der Gebietsreform nach Scheinfeld eingemeindet.
Ehemaliges Baudenkmal
- Gemeindehaus. Erdgeschossiger verputzter Massivbau von zwei zu drei Achsen, mit Satteldach und eingeschossigem Fachwerkgiebel mit wandhohem Andreaskreuz, 18./19. Jahrhundert. An der Traufseite Tür und Scheunentor. Über dem Giebel vierseitiger hölzerner Dachreiter mit Glocke; stichbogige Schallöffnungen. Eingezogen achtseitige Dachzwiebel, schiefergedeckt, mit Knaufstange, Knauf und Windfahne (bezeichnet „1950“).
Literatur
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 244.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 159–160.
Weblinks
- Ruthmannsweiler. In: stadt-scheinfeld.de. Abgerufen am 23. Oktober 2023.
- Ruthmannsweiler in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. September 2021.
- Ruthmannsweiler in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 4. November 2023.
- Ruthmannsweiler im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 4. November 2023.