Die Kleine Marktstraße war eine Straße in Magdeburg im heutigen Sachsen-Anhalt. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Straße aufgegeben.
Lage und Verlauf
Die Straße befand sich im östlichen Teil der Magdeburger Altstadt, nördlich des Rathauses Magdeburg. Sie zweigte ursprünglich etwa mittig nach Osten von der Großen Marktstraße ab und verlief von dort weiter in östliche Richtung, bis sie auf die Stephansbrücke traf. Nach Durchbruch der Jakobstraße etwa 1886 begann sie dann erst östlich der Jakobstraße.
Die Hausnummerierung verlief ursprünglich von der Nummer 1 an der südwestlichen Ecke nahe der Großen Marktstraße auf der Südseite aufsteigend nach Osten bis zur Nummer 6 nahe der Stephansbrücke. Auf der Nordseite befanden sich die Nummern 7 und 8. Der westlichste Teil der Nordseite gehörte zum Eckhaus Zum goldenen Zepter (Große Marktstraße 10). Nach Anlage der Jakobstraße erfolgte eine neue Nummerierung. Die Nummer 1 (alte Nummer 4) lag an der südwestlichen Ecke zur Jakobstraße, nach der Nummer 3 folgte die Stephansbrücke. Die Nummern 4 und 5 (alt 7 und 8) lagen auf der Nordseite.
Im westlichen Teil des Verlaufs der Kleinen Marktstraße befindet sich heute (Stand 2023) die nordöstlichste Spitze der Grünfläche nördlich des Alten Rathauses. Daran schließt sich die breite Verkehrsfläche der Jakobstraße an. Der östliche Teil ist mit einem quer zur ehemaligen Kleinen Marktstraße stehenden Wohnblock in Plattenbauweise überbaut.
Geschichte
Ursprünglich wurde einheitlich der Name Marktstraße verwendet. Eine erstmalige Unterscheidung zwischen Marktstraße und Kleiner Marktstraße ist aus dem Jahr 1632 überliefert, wobei noch bis 1807 die Verwendung uneinheitlich blieb. Mit der Einführung der Hausnummerierung war dann die Unterscheidung in Großer und Kleiner Marktstraße etabliert. Die Kleine Marktstraße ging in der Mitte der Großen Marktstraße von einer platzartigen Erweiterung ab. Mit dem Durchbruch der Jakobstraße im Jahr 1886 verschwand der Platz.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Magdeburger Innenstadt und dabei auch der Bereich der Kleinen Marktstraße schwer zerstört. In der Zeit der DDR erfolgte ein Wiederaufbau der Innenstadt, der sich in weiten Teilen nicht an die historische Stadtstruktur hielt. Die Kleine Marktstraße wurde dabei aufgegeben und mit Grün- und Verkehrsflächen sowie einem Wohnhausbau an der Jakobstraße überbaut.
Historische Häuser der Kleinen Marktstraße
Literatur
- Ernst Neubauer, Häuserbuch der Stadt Magdeburg 1631–1720, Teil 1, Herausgeber: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und für Anhalt, Magdeburg 1931, Seiten 301, 308.
Weblinks
Einzelnachweise