Kupfer(I)-bromid ist ein Kupfersalz des Bromwasserstoffs mit der Verhältnisformel CuBr. Kupfer besitzt hierbei die Oxidationsstufe 1.

Darstellung

Kupfer(I)-bromid kann durch die Reaktion elementaren Kupfers mit Bromwasserstoffsäure hergestellt werden. Dazu wird elementares Kupfer mit einer etherischen Lösung von HBr umgesetzt und das entstehende HCuBr2 mit Waser zersetzt

2   C u   2   H B r   2   C u B r   H 2 {\displaystyle \mathrm {2\ Cu\ 2\ HBr\longrightarrow \ 2\ CuBr\ H_{2}} }

Eine weitere Synthesemöglichkeit besteht in der Reduktion von Kupfer(II)-bromid. Als Reduktionsmittel können beispielsweise Sulfitverbindungen dienen.

2   C u B r 2     S O 3 2     H 2 O {\displaystyle \mathrm {2\ CuBr_{2}\ \ SO_{3}^{2-}\ \ H_{2}O\longrightarrow } } 2   C u B r   S O 4 2 2   H B r {\displaystyle \mathrm {2\ CuBr\ SO_{4}^{2-} 2\ HBr} }

Diese Reduktion kann auch beim Kochen des Kupfer(II)-bromids in saurer Lösung mit einem Überschuss an Kupfer erfolgen.

C u B r 2     C u {\displaystyle \mathrm {CuBr_{2}\ \ Cu\longrightarrow } } 2   C u B r {\displaystyle \mathrm {2\ CuBr} }

Ebenfalls möglich ist die Synthese durch Reaktion von Kupfersulfat-Pentahydrat mit Kaliumbromid und Schwefeldioxid.

2   C u S O 4 5 H 2 O 2   K B r S O 2 2   H 2 O 2   C u B r 2   H 2 S O 4 K 2 S O 4 {\displaystyle \mathrm {2\ CuSO_{4}\cdot 5H_{2}O 2\ KBr SO_{2} 2\ H_{2}O\longrightarrow 2\ CuBr 2\ H_{2}SO_{4} K_{2}SO_{4}} }

Eigenschaften

Das eigentliche Salz ist farblos. Seine grünliche Farbe erhält es durch Verunreinigungen mit Kupfer(II)-Ionen. Kupfer(I)-bromid ist unlöslich in den meisten Lösungsmitteln. Es ist schwerlöslich in Wasser, aber löslich in Halogenwasserstoffsäuren, Salpetersäure und wässrigem Ammoniak. Kupfer(I)-bromid tritt in drei Modifikationen auf. Unterhalb von 391 °C liegt es als γ-CuBr mit einer Kristallstruktur vom Zinkblende-Typ und der Raumgruppe F43m (Raumgruppen-Nr. 216)Vorlage:Raumgruppe/216 (a = 5,691 Å) vor. β-CuBr mit einer Kristallstruktur vom Wurtzit-Typ liegt zwischen 391 °C und 470 °C vor. α-CuBr mit einer kubischen Kristallstruktur oberhalb 470 °C.

Verwendung

Ein Einsatzgebiet von Kupfer(I)-bromid ist die Sandmeyer-Reaktion. Hier wird es als Katalysator zur Synthese von Arylbromiden aus Arylaminen über die entsprechenden Diazoniumsalze eingesetzt. Bei thermischer Anregung erzeugt gasförmiges Kupfer(I)-bromid blaues Licht, das eine höhere Farbsättigung aufweist als das durch Kupfer(I)-chlorid emittierte Licht. Kupfer(I)-bromid ist daher ein geeigneter Emitter für pyrotechnische Leuchtsätze.

Literatur

  • Wiberg, E.; Wiberg, N.; Holleman, A.F.: Anorganische Chemie, 103. Auflage, 2017 Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston, ISBN 978-3-11-026932-1, S. 1696.

Einzelnachweise


Kupfer(I)cyanid

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